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17.10.2016 10:59
Änderungen im Bahn-Reglement der UCI

Aigle/Doha (rad-net) - Im Rahmen der Straßen-Weltmeisterschaften in Katar hat das UCI Management Komitee Regeländerungen bei einigen Bahndisziplinen vorgenommen, die auch schon ab kommenden Mittwoch bei den Bahn-Europameisterschaften in Saint-Quentin-en-Yvelines zum Tragen kommen.

Ausdauer
Die markanteste Änderung ist wohl die Einführung des Zweiermannschaftsfahren für Frauen, sodass künftig Männer und Frauen die gleiche Anzahl an Wettbewerben bei Welt- und Europameisterschaften sowie Weltcups bestreiten. Darüber hinaus wurde in der Disziplin eine neue Regelung für Rundengewinne beschlossen. Künftig werden für einen Rundengewinn 20 Punkte vergeben, anstatt eine Runde gutgeschrieben. Wertungssprint werden nun alle zehn Runden gefahren und zudem die Punkte im finalen Sprint verdoppelt auf 10, 6, 4 und 2 Zähler.

Das Omnium besteht nur noch aus vier Disziplinen. Die Disziplinen auf Zeit wurden herausgestrichen und die Temporunden hereingenommen. Weiter gehören Scratch, Ausscheidungsfahren und Punktefahren zum Omnium. Alle vier Rennen werden an einem Tag gefahren. Die Veränderungen machen das Omnium zu einem reinen Ausdauerwettbewerb, da die schnellen Disziplinen Fliegende Runde und Zeitfahren wegfallen.

Um den Wettbewerb etwas kompakter zu machen, werden in der Qualifikation für die Mannschaftsverfolgung nun zwei Mannschaften gleichzeitig auf der Bahn fahren. Zudem werden keine weiteren Finalläufe für die Plätze fünf und sechs sowie sieben und acht mehr ausgetragen.

Kurzzeit
Im Sprint qualifizieren sich künftig nicht mehr nur 24 Fahrer, sondern 28. Die vier Zeitbesten aus der Qualifikation überspringen die erste Runde (1/16-Finale) und kommen sofort in Achtelfinale.

Im 1000- beziehungsweise 500-Meter-Zeitfahren wird eine Qualifikationsrunde eingeführt, in der zwei Athleten gleichzeitig auf der Bahn um ihre schnellsten Zeiten fahren. Die Finalläufe finden am selben Tag statt, hier fahren die Teilnehmer dann jeweils ohne Gegner auf der Gegengeraden.

Im Keirin wird die Sprintdistanz auf drei Runden erhöht, um das Rennen taktischer zu machen. Die Regeln für das Überholen des Schrittmachers wurden ebenfalls neu geklärt. Sollten ein oder mehrere Fahrer am Vorderrad der Maschine des Schrittmachers vorbeifahren, ehe dieser die Bahn verlassen hat, wird das Rennen neu gestartet und jene Rennfahrer, die sich nicht an die Regeln gehalten haben, disqualifiziert.

Dem Teamsprint wurde eine Zwischenrunde hinzugefügt, um es dem Format der Olympischen Spiele anzupassen und ähnlich der Mannschaftsverfolgung zu sein. So fahren künftig die Teams in der Qualifikation nicht mehr direkt ins Große oder Kleine Finale, sondern in der nächsten Runde geht es um die Finaleinzüge. Das schnellste Team fährt gegen die achte Mannschaft, das zweite gegen das siebte, und so weiter. Die hier vier siegreichen Teams erreichen die Finalläufe, je nach gefahrener Zeit das Große oder das Kleine Finale.

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