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Veröffentlicht am
30.09.2021 11:35:13

Erfolgs-Trainer Heiko Salzwedel gestorben

Heiko Salzwedel ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Foto: Renate Franz
Heiko Salzwedel ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Foto: Renate Franz

Cottbus (dpa/rad-net) - Heiko Salzwedel, einer der erfolgreichsten Radsport-Trainer der Welt, ist im Alter von 64 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus gestorben. Das bestätigte Lothar Heine, der Bundesstützpunktleiter Radsport Cottbus/Frankfurt (Oder).

Salzwedel habe im August eine Lungenembolie erlitten. Seitdem lag der langjährige Trainer im Koma, ehe er am gestrigen Mittwoch verstarb. Er hinterlässt eine Frau und drei Söhne.

Nach Abschluss seiner aktiven Radsport-Laufbahn machte Salzwedel eine Ausbildung zum Diplom-Sportwissenschaftler an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig. Dort erlangte er 1980 seinen Diplom-Abschluss. Seine Trainerkarriere startete der gebürtige Schmalkaldener in der DDR und gewann 1989 mit dem DDR-Vierer WM-Silber.

Nach der Wende arbeitete er von 1990 bis 1998 als Cheftrainer für Straßenradsport und MTB am Australian Institute of Sport (AIS) in Canberra. Danach war er ein Jahr Referent für Leistungssport beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR). 2001 übernahm er das Management des britischen Radsportverbandes. Von 2005 bis 2008 war er dänischer Nationaltrainer, wo er überaus erfolgreich agierte und die Sportler zu mehreren WM-und Olympiamedaillen führte. 2014 kehrte er nach Großbritannien zurück und führt den britischen Bahnvierer erneut mehrfach zu WM- und Olympia-Gold. Wiggins Rückkehr in das britische Bahn-Team sei entscheidend auf die Verpflichtung von Salzwedel zurückzuführen gewesen: «Heiko ist wie Louis van Gaal oder einer dieser anderen erfahrenen europäischen Manager. Er hat seine Philosophie, und er hält sich daran», berichtete Wiggins damals.

Seit Anfang 2018 arbeitete Salzwedel als Landestrainer beim Radsportverband Brandenburg und dem inzwischen geschlossenen LKT-Team Brandenburg.

In den sozialen Netzwerken zeigten sich viele seiner ehemaligen Weggefährten tief betroffen. «Mensch Heiko, das ist viel zu früh», bedauert Olympiasieger Olaf Pollack aus Kolkwitz. Der australische Olympiasieger Scott McGrory schrieb auf Facebook: «Heiko ist ein Coach für Ewigkeit. Er war eine Person, für die ich mir immer Zeit nehmen würde.»