Ittigen (rad-net/dpa) - Die Planungen für die Wiederauflage der Deutschland-Tour laufen auf Hochtouren. Die Premiere wird im August 2018 stattfinden und ist zunächst auf mindestens vier Tage ausgelegt. Die Amaury Sport Organisation (A.S.O.) hat sich verpflichtet, zunächst zehn Austragungen der neuen Deutschland-Tour zu organisieren und strebt in dieser Zeit eine Ausdehnung der Veranstaltung auf eine Woche an.
«Wir können uns eine Zukunft des Sports ohne Deutschland nicht vorstellen», betonte Tour-Chef Christian Prudhomme, der auch Direktor der A.S.O. ist. Über den rein sportlichen Stellenwert soll im Jahr zuvor endgültig entschieden werden - mindestens soll die Rundfahrt aber in der HC-Kategorie eingestuft werden.
Unter der Marke «Deutschland. Deine Tour.» geht die A.S.O. neue Wege bei der Entwicklung der Veranstaltung. Denn die Fans können ihre Deutschland-Tour aktiv mitgestalten. Hierfür steht ab sofort auf der Internetseite der Deutschland-Tour eine Internet-Plattform zur Verfügung, auf der Fans sich als «Tour-Maker» bewerben und so in den kommenden Monaten an der Entwicklung der Tour intensiv mitwirken können. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Lieblingsorte hochzuladen, die dann in die Rennplanung der neuen Deutschland-Tour mit einfließen.
«Ich glaube, wir sollten alle hinter dem tollen Konzept stehen. Ich freue mich riesig drauf», sagte Radprofi John Degenkolb. «Ich finde es gut, dass man klein und bescheiden anfängt und nicht gleich mit einer Zehn-Tages-Tour.»
Wo die Deutschland-Tour 2018 nun aber tatsächlich Station macht, wo sie startet, wo sie endet - es bleibt noch ein Geheimnis. Degenkolb hat schon einige Ideen. «Ich würde eine Kombination aus Thüringen, Hessen, Bayern machen.» Und er schlug auch vor, nach dem Vorbild der Tour de France mit dem Finale auf den Champs Élysées, die Deutschland-Rundfahrt immer auf der Straße des 17. Juni in Berlin enden zu lassen. Claude Rach vom ASO-Organisationskomitee für die Deuschland-Tour bekräftigte, dass die deutschen Metropolen eingebunden würden und bereits indirekte Gespräche mit Berlin geführt wurden.
Der entscheidende Faktor in den Verhandlungen mit Bewerberstädten dürfte ein TV-Vertrag sein. «Wir hoffen, dass die ARD uns folgt», sagte der Tour-Generalmanager Yann Le Moenner. Der Vertrag der ARD mit der Tour endet nach der diesjährigen Veranstaltung. Gesprochen wird über einen neuen Vierjahreskontrakt, die Übertragung der D-Tour könnte mit eingebunden werden.
Getreu dem Motto «1 professionelles Radrennen - 100 andere Aktivitäten» ist während der Deutschland-Tour eine ganze Programm-Vielfalt geplant. Im Kern steht das Etappenrennen für die Profis. Neben verschiedenen Rennen für die Elite der Männer und Frauen sowie den Nachwuchs und die Hobby-Radsportler, soll sich das Fahrrad in seiner kompletten Vielfalt wiederfinden, vom Lifestyle bis zur umweltbewussten urbanen Mobilitätslösung. Um den Charakter eines modernen Fahrrad-Festivals zu unterstreichen, werden neben dem Sport unter anderem auch Angebote für Familien und Kinder sowie aus dem Show- und Musikbereich mit eingebunden.
«Das wäre ein Riesending, besonders für die einheimischen Fans, die dann nicht mehr so weit anreisen müssten wie jetzt zur Tour de France», hatte Marcel Kittel vor der Präsentation am Dienstag bereits gesagt. «Ich war bei der letzten Deutschland-Tour schon dabei. Es wäre schön, wenn es wieder so ein Rennen gäbe und wenn es ähnliche Klasse besitzt wie damals», sagte Tony Martin.
Deutschland. Deine Tour.