Melbourne (rad-net) - Sprinterin Katrin Meinke (RSC Cottbus) hat dem BDR je einen Startplatz
im Sprintturnier und im 500-Meter-Zeitfahren bei den Olympischen Spielen
in Athen gesichert. Bei den Bahn-Weltmeisterschaften im australischen
Melbourne fuhr die 24-Jährige im Sprint auf Platz zehn, indem sie sich
im Rennen um die Plätze neun bis zwölf nur der Holländerin Yvonne
Hijgenaar beugen musste. Meinke verwies in einer Millimeter-Entscheidung
Daniela Larreal aus Venezuela auf Rang elf. Mir ist ein Stein vom
Herzen gefallen, seufzte die WM-Dritte von 2002 nach dem Rennen, der
Druck war riesengroß. Und nach meinem 18. Platz in der Qualifikation
über 200 Meter hätte ich nicht geglaubt, dass es noch für Olympia
reichen würde. Ich habe noch nie so um einen zehnten Platz gekämpft.
Katrin Meinke war von einer Angina gehandicapt in das WM-Turnier
gestartet. Für ihren Sprint-Kollegen Jens Fiedler war im Viertelfinale
Endstation. Der Olympiasieger von 1992 und 1996 unterlag gegen den
Franzosen Laurent Gane. Der Weltmeister von Stuttgart setzte sich in
zwei Läufen gegen Fiedler durch, der am morgigen Sonntag ins Rennen um
die Plätze fünf bis acht startet. Gegen Laurent Gane zu verlieren, ist
keine Schande. Die WM war keine gelungene Generalprobe für Olympia, aber
auch nicht total daneben. Mich ärgert aber, dass ich der beste Deutsche
war, sagte Fiedler. Er hatte mehr von Matthias John (RSC Turbine
Erfurt) erwartet, der in der Qualifikation über 200 Meter in 10,322
Sekunden die schnellste Zeit gefahren, dann aber schon im Achtelfinale
ausgeschieden war. Bei ihm muss der Knoten irgendwann mal platzen,
forderte Fiedler. Der dritte deutsche Sprinter, Jan van Eijden, schied
in der ersten Runde aus.
Der deutsche Bahnvierer mit Robert Bengsch
(Berliner TSC), Guido Fulst (RSV Werner Otto Berlin), Christian
Lademann (SC Berlin) und Leif Lampater (RSG Heilbronn) konnte im
Viertelfinale der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung den
erkältungsbedingten Ausfall von Robert Bartko (Potsdam) nicht
kompensieren und schied trotz großem Kampf in 4:09,723 Minuten gegen den
späteren Silbermedaillengewinner Großbritannien aus. Robert Bartko war
nicht zu ersetzen, erklärte Bundestrainer Bernd Dittert, bis Olympia
ist allerdings noch genug Zeit, um etwas zu erreichen. Hanka
Kupfernagel (Werder) belegte im Punktefahren der Frauen Rang acht und
verpasste es, dem Verband in dieser Disziplin einen Startplatz bei den
Olympischen Spielen zu sichern.