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Lennard Kämna im Ziel der zweiten Vuelta-Etappe. Foto: privat
06.09.2017 21:48
Vuelta-Tagebuch von Lennard Kämna: «Unerwartet gute Beine»

Nîmes (rad-net) - Seit dem 19. August läuft die 72. Auflage der Vuelta a España. Mit dabei ist auch der erst 20-jährige Lennard Kämna. Der Profi vom Team Sunweb ist der jüngste Fahrer im Peloton der 22 Teams und 198 Profis und gibt in Spanien sein Grand Tour-Debüt. Über seine Eindrücke, Erlebnisse und Gedanken wird Kämna in den kommenden Tagen und Wochen in einem Tagebuch auf rad-net berichten.

Wenn ihr schon immer mal Fragen an einen Rennfahrer, der bei einer Grand Tour im Einsatz ist, beziehungsweise an Lennard Kämna, stellen wolltet, so habt ihr während der Vuelta die Möglichkeit dazu. Schickt eure Fragen an tagebuch@rad-net.de und wir werden eine Auswahl an Lennard Kämna weitersenden, die er in den nächsten Tagen dann in seinem Tagebuch beantworten wird.

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Köln - Mittwoch, 6. August 2017

Hallo zusammen,

heute melde ich wieder aus Deutschland.

Schon die letzten Tage hatte ich etwas mit Knieschmerzen zu kämpfen, und deswegen haben wir im Team entschieden, dass ich die Vuelta verlasse. Auch wenn es keine schwerwiegenden Schmerzen sind, haben wir diese Maßnahme auf Grund meines noch jungen Alters und dem noch bevorstehenden Rennprogramm, einschließlich des Teamzeitfahrens bei der Weltmeisterschaft in Norwegen, prophylaktisch getroffen um Schlimmeres vorzubeugen.

Das Zeitfahren am gestrigen Dienstag war meine letzte Etappe. Der Ruhetag tat mir wirklich gut. Ich hatte während des Zeitfahrens unerwartet gute Beine, sodass aus meinem ursprünglichen Plan nicht Vollgas zu fahren nichts geworden ist, weil mich dann doch mein Ehrgeiz gepackt und dazu getrieben hat, alles zu geben. So konnte ich auf einen für mich sehr guten achten Platz fahren. Mein Teamkollege Wilko hat auch eine überragende Leistung gebracht und konnte so wieder auf den dritten Gesamtrang vorfahren.

Über die letzten Tage haben mich wieder einige Fragen erreicht:

1. Welches Tempo wird bergauf gefahren?
Das Tempo bergauf hängt immer mit der jeweiligen Situation im Hauptfeld und der Steigung des Anstieges zusammen. Somit ist es schwer eine km/h-Zahl zu nennen. Generell kann man jedoch sagen, dass jedes Kilo, das man zu viel hat, weh tut.

2. Wie viel Liter trinkt ihr während einer Etappe?
An einem durchschnittlichen, heißen Vuelta-Tag werden zwischen fünf und sechs Litern während der Etappe getrunken.

3. Schmecken die Riegel noch, oder gibt es auch mal «Überraschungsriegel»?
Leider gab es keine Überraschungsriegel, sodass es in dieser Hinsicht ziemlich eintönig war.

4. Darf man sich etwas Besonderes wünschen, wenn man eine gute Platzierung hat?
Bisher haben wir leider eine solche Regel noch nicht eingeführt, aber beim nächsten Radrennen werde ich mal danach fragen. ;-)

5. Hat man noch Zeit, Lust und Kraft sich zu streiten?
Die Kraft hätte man theoretisch schon, es scheitert eher an der Lust. Besteht Diskussionsbedarf, wird das Thema aber natürlich auch im nächsten Meeting aufgegriffen und ausdiskutiert.

6. Wird der Zusammenhalt besser oder schlechter?
Der Zusammenhalt wird definitiv besser, man lernt sich besser kennen und alles wird ein wenig lockerer untereinander.

7. Gibt es so etwas wie Lagerkoller?
Nein, nicht wirklich, da man eigentlich permanent unterwegs ist, kaum Langeweile aufkommt und auch der Zimmerpartner nach einer Woche gewechselt wird.

8. Was macht besonders viel Spaß und was nervt am meisten?
Das Abendessen war eigentlich immer mein persönliches Highlight; bei einem guten entkoffeinierten Kaffee konnte man den Tag nochmal Revue passieren lassen und sich über alles austauschen. Am meisten hat mich die tägliche Eincreme-Prozedur mit Sunblocker 50 genervt.

9. Woran merkt man besonders, dass man bei einer Grand Tour am Start steht?
Insgesamt ist alles etwas größer als bei den normalen, einwöchigen Rundfahrten. Zudem ist die dichte an erstklassigen Fahrern sehr hoch und das Tempo im Feld sehr hart. Aber besonders macht es sich beim Flaschenholen bemerkbar: Wenn man auf einmal neun Flaschen holen und im Trikot verstauen möchte, weiß man gar nicht so recht wohin damit.

Abschließend möchte ich sagen, dass die 16 Etappen bei der Vuelta eine wirklich klasse Erfahrung waren. Ich habe eine Menge gelitten, bin aber im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit meiner Leistung und freue mich schon, vielleicht im nächsten Jahr die nächste Grand Tour in Angriff zu nehmen.

Damit verabschiede ich mich auch vorerst hier, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen.

Bis dann, Euer Lennard

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Logroño - Montag, 4. August 2017

Hallo!

Nachdem ich mich jetzt ein paar Tage nicht mehr gemeldet habe, werde ich heute wieder für euch berichten.

Die letzten Etappen waren ziemlich hart und kräfteraubend, und im Großen und Ganzen ging hauptsächlich darum, Wilco in den letzten oder vorletzten Berg reinzufahren und selber danach so kräfteschonend wie möglich ins Ziel zu fahren. Die letzten beiden Tage waren für mich eine sehr zähe Angelegenheit, da leider mit Magenproblemen zu kämpfen hatte und deswegen nicht unbedingt in Topform war. Ich bin wirklich glücklich, dass heute Ruhetag war und ich mich wieder etwas erholen konnte.

Morgen beim Zeitfahren möchte ich weder Vollgas fahren noch schleifen lassen, sodass ich mit einer soliden Zeit ins Ziel komme. Schließlich muss ich mir auch noch Kräfte für die nächsten Tage aufsparen.
Denn wir sind im Gesamtklassement immer noch gut platziert, und möchten Wilco in den kommenden Etappen natürlich noch bestmöglich unterstützen können. Die Stimmung im Team ist auf Grund der guten Platzierung im Gesamtklassement auch trotz mehrerer krankheitsbedingt ausgefallener und geschwächter Fahrer noch gut.

Viele Grüße,
euer Lennard

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Antequera - Donnerstag, 31. August 2017

Hier bin ich wieder! :-)

Der Beginn der Etappe heute war deutlich schwerer als gedacht. Es war zwar schon im Profil erkennbar, dass die ersten 30 Kilometer leicht hoch und runter führen, aber es sah gefühlt nach «gar nichts» aus. Es war aber doch ziemlich ekelig, weil sehr schnell gefahren wurde und das Feld während dieser Kilometer in eine lange Reihe gezogen war und auch des Öfteren gerissen ist. Ich wollte zwar nicht springen, habe mich aber trotzdem schon nach kurzer Zeit entschieden vorne zu fahren, in der Hoffnung, dass das Fahren dort angenehmer ist. Hinten war es nämlich wie eine Achterbahn: Man hat von unten schon die ersten Fahrer oben auf der Kuppe gesehen, die gerade schon Schwung für die Abfahrt holen, während man selber noch im Berg hängt, sodass sich alles dann zieht und man viel schneller als die anderen über den Berg fahren muss.

Dadurch wurde der Streckenabschnitt sehr hart. Es hat an der Küste noch eine Weile gedauert, bis die Gruppe stand, aber nach ziemlich genau einer Stunde ist sie gegangen. Danach ging es auch ziemlich zügig zum Finale. Den dazwischenliegenden Berg sind wir in einem angenehmen Tempo hochgefahren, aber in der Abfahrt zum Finale wurde alles etwas chaotisch, weil die Abfahrt auch gleichzeitig die Anfahrt in den neuen Berg und im Feld ein Durcheinander war.

Wir als Team haben uns leider nicht optimal gefunden und konnten so nicht perfekt in den neuen Berg reinfahren. Glücklicherweise konnten Wilco und Sam aber in der gleichen Zeit bleiben und Wilco somit seinen fünften Platz in der Gesamtwertung halten. Man könnte also sagen, es war ein guter, aber kein außergewöhnlich guter Tag. ;-)

Dass der andere Lennard wegen Magenproblemen aussteigen musste und wir dadurch jetzt schon zwei Fahrer weniger sind, macht sich schon bemerkbar, gerade bei der Verteilung der Helferrollen. Unser Zug (Lead-Out) ist um einen Mann dezimiert, wodurch andere von uns länger im Wind fahren oder wir alles noch geschickter timen müssen, weil halt einfach einer fehlt.

Worauf ich noch kurz eingehen möchte, ist das Wetter: Gestern war hier der totale Weltuntergang, wir hatten extreme Wetterbedingungen mit strömendem Regen und bei 15 Grad; und heute hatten wir 32 Grad, strahlenden Sonnenschein und keine einzige Wolke am Himmel. Manchmal ist das Wetter echt verrückt…

In der Hoffnung auf gutes Wetter am morgigen Tag verabschiede ich mich für heute!

Euer Lennard

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Calar Alto - Mittwoch, 30. August 2017

Hallo!

Heute hat es wie gestern von Anfang an stark geregnet. In den zwölf Kilometern neutrale Phase hat man sich erstmal schön durchgefroren, bevor es dann wirklich losging. Es folgten 59 Kilometer mit Vollgas-Gespringe. Ich selber sollte auch springen und bin auch ab und an gefahren. Allerdings hab ich dann die Gruppe verpasst, beziehungsweise war der andere Lennard schon drin. Es ist dann also eine 13 bis 14 Mann Gruppe gegangen, mit einem von unserem Team, womit wir eigentlich ziemlich zufrieden waren. Die Gruppe wurde aber nie weit weg gelassen und hatte einen maximalen Vorsprung von, glaube ich, fünf Minuten.

Zum Finale, also kurz vor dem Berg der ersten Kategorie, wurde es dann super schnell. Wir sind schon die Anfahrt zum Berg in einem enorm hohen Tempo gefahren und konnten so in kürzester Zeit den Vorsprung der Gruppe um zwei Minuten vermindern, sodass wir den Großteil der Gruppe nach schon drei Kilometern des Anstiegs wieder eingeholt hatten. Nur noch zwei oder drei Fahrer konnten sich vorne halten.

Ich bin glücklicherweise zusammen mit circa 30 anderen über den ersten Berg drüber gekommen und konnte kurz vor und auch noch kurz nach der Abfahrt Wilco und Sam in Position bringen. Danach bin ich ausgeschert und in meinem eigenen Rhythmus den Berg hochgefahren.

Im Großen und Ganzen war die Etappe wieder super hart. Es hat fünf Stunden lang geregnet, und am letzten Berg hatten wir zusätzlich noch Gegenwind. Super ekelig. Ich habe auf den letzten zwölf Kilometern nochmal 17 Minuten verloren, und habe großen Respekt vor den Klassements-Fahrern, die da wirklich starke Leistungen abrufen. Wir sind natürlich super zufrieden mit Wilcos viertem Platz, der sich damit auch in der Gesamtwertung auf den fünften Platz vorarbeiten konnte. Das ist echt top!

Lennard

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Elpozo Alimentación - Dienstag, 29. August 2017

Hallo aus Spanien!

Wie der Rest der vergangenen Woche ist auch der gestrige Ruhetag wahnsinnig schnell vergangen, und wir haben heute bereits die 10. Etappe hinter uns.

Man könnte denken, dass es nach dem Ruhetag schwerer fällt, sich für die Etappe zu motivieren. Es ist hier allerdings alles so durchgetaktet, dass ich persönlich gar nicht drüber nachdenke, ob ich motiviert bin oder nicht – ich ziehe einfach meine Sachen an und stelle mich an den Start. Heute habe ich mich aber sogar auf die Etappe gefreut, da es mal nicht so heiß war. Statt 36 Grad wie die letzten Tage, hat das Thermometer nur circa 20 Grad angezeigt. Allerdings war auch Regen für den ganzen Tag angesagt – und schon beim Start habe ich meine Regenweste angezogen. Die ersten Kilometer waren temperaturtechnisch dennoch sehr angenehm, da es leicht bergauf ging und zudem ein sehr hohes Tempo gefahren wurde. Daran konnte man erkennen, dass das Feld wieder scharf war und viele Fahrer in die Gruppe wollten.

Nach circa zwölf Kilometern ging es bei Gegenwind leicht bergab. Da hat es dann auf einmal angefangen, ohne Ende zu hageln und zu regnen, sodass die Sicht sehr eingeschränkt und es gefühlt nur noch um die 15 Grad warm war. Nichtsdestotrotz haben wir das hohe Tempo gefühlte Ewigkeiten beibehalten, da die Gruppe einfach nicht fahren wollte und das Feld auch nach einer Stadtdurchfahrt mit einigen Kreisverkehren wieder zusammengefunden hat. Erst nach knapp 80 Kilometern war die Gruppe weg – bis zu dem Zeitpunkt hatten wir einen Schnitt von 54 km/h. Das war der schnellste Start, den ich je hatte.

Dann war erstmal Pinkelpause und verpflegen angesagt, bevor wir auch schon den letzten Berg angefahren haben und wir uns konzentrieren mussten, um unseren Leader vorne reinzufahren. Es hat alles soweit gut geklappt und glücklicherweise gab es in der Abfahrt keine Stürze und alle sind mit der gleichen Zeit ins Ziel gekommen.

Mich hat heute noch die Frage erreicht, was man über Funk gesagt bekommt. Hauptsächlich wird er dazu genutzt, um vor gefährlichen Stellen zu warnen, Berge oder Sprintwertungen anzukündigen, oder um durchzusagen, wann man am besten vorne fahren sollte. Dazu kommen natürlich noch die klassischen Dinge: Man ruft das Auto nach vorne um Flaschen zu holen, fragt, ob jemand Gels oder Eissocken haben möchte… Es wird also nicht übermäßig viel im Radio kommuniziert, aber doch stetig – so circa alle zehn bis 15 Minuten bekommt man etwas zu hören.

Von mir bekommt ihr morgen wieder was zu hören. ;-)

Bis dahin,
euer Lennard

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Alicante - Montag, 28. August 2017

Hi!

Heute melde ich mich aus Alicante, wo wir den ersten Ruhetag dieser Rundfahrt verbringen.

Auch heute möchte ich ein paar Fragen beantworten, aber davor erzähle ich euch erstmal noch von der gestrigen Etappe:

Mal wieder ist die Etappe von einem sehr schnellen Start eingeläutet worden und es ging direkt heiß her. Nachdem die letzten Tage immer eine Gruppe durchgekommen ist, hatten natürlich auch gestern wieder viele Teams die Absicht, einen Fahrer in der Gruppe dabei zu haben. Nach einem langen Kampf ist sie ungefähr zwischen Kilometer 25 und 30 gegangen. Wie auch die Tage zuvor wollten wir nicht vertreten sein, und waren es auch glücklicherweise nicht. Denn schon schnell war klar, dass es wahrscheinlich kein Gruppentag wird, da Cannondale alles von vorne kontrolliert hat und ein zügiges Tempo gefahren ist. Zum Glück war aber Gegenwind, sodass das Fahren im Feld trotzdem noch recht angenehm war.

Zum Finale hin wurde es aber doch noch hektisch, denn wir sind auf vielen kleinen, kurvenreichen Straßen gefahren. Oft gab es auch Mittelstreifen mit Barrieren, sodass es zum Teil wirklich schwierig und auch gefährlich war.

Wir haben aber geschafft, was kaum ein anderes Team geschafft hat, und sind mit sieben Leuten über den ersten Berg gekommen. So konnten wir einen sehr guten Lead-out in den letzten Berg fahren, um Wilco in Position zu bringen. Alles hat wunderbar funktioniert, und mit dem vierten und achten Platz sind wir als Team sehr zufrieden. Das war echt ein super Ergebnis und ein toller Abschluss der ersten Rennwoche.

Jetzt zu den Fragen:

Haben die Stars im Feld Starallüren oder sind die ganz «normal» – auch im Umgang mit dir beziehungsweise anderen jungen Rennfahrern?
An sich erkenne ich da keinen großen Unterschied, aber ich sag mal, wenn ich neben einem von denen fahre, der zum Beispiel unbedingt rein möchte, dann mache ich natürlich Platz. Ich gerate eigentlich nicht groß mit denen aneinander. Ich muss sagen, ich habe auch echt Respekt vor den «großen» Fahrern. Aber große Starallüren oder ähnliches habe ich hier noch nicht erlebt.

Wechselt ihr von Tag zu Tag das Material, je nach Strecke?
Vor dem Start der Rundfahrt konnte jeder Fahrer für die einzelnen Tage in eine Liste eintragen, welches Material er fahren möchte. Jeder hat da persönliche Präferenzen, und natürlich wechselt man immer etwas durch. Ich persönlich wechsle immer zwischen C 60 und C 40, aber bei den Gängen bleibt eigentlich alles immer ziemlich gleich.

Abschließend kann ich noch sagen, dass ich mich wirklich sehr freue, dass heute Ruhetag ist. Die letzten neun Tage waren auf jeden Fall härter, als ich gedacht habe – obwohl ich natürlich wusste, dass es kein Zuckerschlecken wird, habe ich es mir doch etwas einfacher vorgestellt. Wir sind jeden Tag sehr schnell gefahren und hatten ordentlich Druck auf der Kette. Zusätzlich macht die Hitze einem ganz schön zu schaffen, und das permanente Auf und Ab macht es natürlich auch nicht leichter. Es waren also ganz schön taffe erste Etappen hier. Trotzdem hat das Rennen, das uns von Frankreich über Andorra nach Spanien geführt hat, bis jetzt Spaß gemacht und wir sind im Gesamtklassement gut vertreten. Für die nächsten Etappen haben wir noch alle Chancen.
Heute hatten wir eine schöne Ausfahrt, haben nett Kaffee getrunken und bisher einen sehr entspannten Tag. Darüber bin ich echt glücklich. ;-)

Viele Grüße aus Spanien,

Lennard

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Xorret de Catí - Samstag, 26. August 2017

Hallo zusammen!

Wahnsinn, schon eine Woche der Vuelta ist rum! Die Zeit fliegt hier praktisch an einem vorüber…
Über diese Woche haben mich einige Fragen von euch erreicht, die ich heute zum Teil beantworten möchte. Zunächst aber ein paar Worte zur Etappe:

Wieder ist die Etappe sehr schnell gestartet. Schon auf den ersten 40 Kilometern hatten wir einen 47er Schnitt, obwohl es ab Kilometer 20 stetig berghoch ging. Zwar nur minimal, aber trotzdem merklich. Weil die Wahrscheinlichkeit, dass die Gruppe durchkommt, heute wieder sehr hoch war, war sie wie auch in den vergangenen Tagen stark umkämpft. Unser Team hatte jedoch keine Ambitionen in der Gruppe zu sein, denn wir wollten uns voll darauf konzentrieren, unsere Leader zu unterstützen. Nachdem die Gruppe weg war, herrschte im Feld ein ziemlich angenehmes Tempo – nicht zu schnell, nicht zu langsam, so, dass die Gruppe immer so um die vier Minuten Vorsprung hatte.

Aber zum Finale, also auf circa den letzten 30 Kilometern, wurde es nochmal richtig schnell und sehr anstrengend. Vor allem, weil ein paar Wellen auf uns zukamen, die auf dem Höhenprofil nicht sichtbar waren, aber ganz schön in den Beinen gezogen haben. 25 Kilometer vor dem Ziel kam eine von der besonders ekeligen Art. Wir sind ziemlich schnell drüber gefahren und ich dachte, ich «platze gleich auf». Am Ende hat dann aber doch alles gut funktioniert und wir haben einen guten Lead-out in den Berg gefahren. Der Berg war super steil, deutlich steiler und auch deutlich härter, als ich gedacht hatte. Aber die Stimmung am Berg war bombastisch: In diesem Moment konnte ich die Atmosphäre, die so eine Grand Tour mit sich bringt, richtig aufsaugen.

Womit wir auch schon direkt bei der ersten Frage wären: Wie man als Fahrer die Stimmung einer solchen Tour wahrnimmt, oder ob man sogar so auf das Rennen fokussiert ist, dass das zur Nebensache wird, die man ausblendet.
Heute habe ich teilweise richtig Gänsehaut bekommen – ich weiß jetzt nicht, ob es daran lag, dass ich mir eiskaltes Wasser über den Kopf gekippt hab, oder daran, dass die Stimmung auch einfach auf mich übergesprungen ist: Rechts und links am Straßenrand standen die Leute, haben wie bei der Tour ein Spalier gebildet und uns angefeuert. Auch, wenn man schon fünf Minuten abgehängt war. ;-) Das war wirklich der Wahnsinn!

Eine weitere Frage, die mich erreicht hat, lautete, woran ich beim Rennen denke.
Ich persönlich denke eigentlich nicht permanent über die Teamtaktik oder sonstiges nach, sondern meist über Gott und die Welt – vorausgesetzt, das Tempo ist relativ entspannt oder wir fahren zum Beispiel gerade einen Berg hoch. Manchmal lasse ich auch die Erlebnisse der letzten Tage sacken und nochmal Revue passieren. Aber natürlich gibt es genauso auch Momente, in denen ich einfach nur in der Reihe hänge, versuche das Rad zu halten und mich über den Vordermann aufrege, weil der vielleicht eine Lücke gelassen hat und man die wieder zufahren muss…

Die dritte Frage, die ich heute noch beantworten möchte, ist folgende: Wie wird man als Rookie aufgenommen? Beim Fußball müssen diese ja die Bälle holen und ins Netz packen – gibt es so etwas bei euch auch?
Als Neoprofi (wie das beim Radfahren heißt) wird man hier wirklich sehr gut aufgenommen. Bei uns im Team ist die Vuelta für sogar fünf Leute das Grand Tour-Debüt. Obwohl wir zwei Leader haben und durch Warrens Ausstieg einer weniger im Team sind, sind wir immer noch sechs Leute, die sich Dinge wie Wasser und Eis holen (also die «ungnädige Arbeit», wie man sagen könnte) aufteilen können. Es gibt also niemanden, der als einziger permanent Flaschen holen muss. Von daher ist das wirklich eine faire Arbeitsteilung …und Reifen aufpumpen oder ähnliches müssen wir natürlich nicht. ;-)

Ich verabschiede mich für heute,
euer Lennard

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Hellín - Samstag, 26. August 2017

Guten Morgen zusammen!

Bevor es für mich gleich los geht auf die 8. Etappe, möchte ich euch noch kurz von gestern berichten, einem eigentlich ganz entspannten Tag.

Zunächst wurde die neutrale Phase etwas verlängert, da sich schon vor dem scharfen Start zwei Stürze ereignet haben und es etwas gedauert hat, bis die Fahrer verarztet und zurück im Feld waren. Anschließend ist schon nach ein paar Kilometern eine Gruppe gegangen, und das Fahren im Feld war eigentlich ganz entspannt. Eigentlich nur deshalb, weil ich leider die ersten drei bis vier Stunden «ein extrem schlechtes Bein dran» hatte und es deswegen für mich überhaupt nicht entspannt war. Ich habe mir nicht nur einmal gewünscht, dass wir noch etwas langsamer fahren… Zum Ende hin ging es dann aber wieder ganz gut und meine Beine haben sich zum Finale hin nochmal geöffnet.

Es lief auch alles soweit nach Plan bei uns im Team, vor dem letzten Berg waren wir alle vorne zusammen. Aber dann hat Wilco 1,5 Kilometer vor dem entscheidenden Kreisverkehr einen Platten gehabt und als das Feld gerissen ist, war er ganz hinten. Wir haben dann also gewartet und versucht, ihn wieder bestmöglich nach vorne zu fahren. Jedoch war die Lücke schon riesig geworden und das Ranfahren war gar nicht so einfach. Wir hatten es fast geschafft – ich hab ihn bis zum Berg gefahren und von dort hat Søren übernommen – sind jedoch nicht ganz hingekommen, und Wilco hat am Ende doch noch 17 Sekunden verloren. Das ist natürlich super ärgerlich, besonders weil es nicht nötig gewesen wäre. Aber da kann man leider nichts machen, manchmal hat man einfach Pech!

Hoffen wir, dass das Glück heute mehr auf unserer Seite ist! ;-)

Lennard

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Sagunt - Donnerstag, 24. August 2017

Hallo,

wir hatten heute einen ziemlich schnellen Start. Die ersten 30 Kilometer waren hart umkämpft und es ging darum, wer in die Gruppe des Tages kommt und wer nicht. Dann hatten sich endlich die ersten Fahrer lösen können. Einige konnten noch nachsetzen, bis schließlich eine elfköpfige Gruppe vorne lag und eine Zehn-Mann-Gruppe dahinter. Ab da haben wir dann auch gesagt, dass wir auch jemanden vorne drin haben wollen, obwohl das ursprünglich gar nicht unser Plan für heute war, um Kräfte zu sparen.

Da ich ganz vorne war, war ich an der Reihe nach vorne zu springen. Ich bin zu der Zehner-Gruppe hingefahren und wir konnten dann zusammen zu den elf Mann an der Spitze aufschließen. Am nächsten Berg konnten noch einmal welche von hinten aufschließen, sodass wir schließlich 37 Mann vorne waren. Obwohl die Gruppe so riesig war, lief sie von Anfang an schlecht. Wir sind immer nur die Berge schnell hochgefahren und den Rest waren wir langsam unterwegs. So war es dann auch, dass sich der Abstand von vier wieder auf zwei Minuten verkürzte, einfach, weil wir so langsam auf den Flachstücken und in den Abfahrten gefahren sind. Das war schon schade.

Bis zum letzten Anstieg ist dann auch nicht mehr viel passiert. Ich bin vorne reingefahren, aber ein paar waren in unserer Gruppe waren noch frischer und ich musste reißen lassen, da konnte ich einfach nicht mehr mitfahren. Ich bin aber dennoch zufrieden mit meiner Leistung.

Oben am Berg kam ich mit unseren anderen drei Gesamtklassementsfahrern an, bin aber leider in der Abfahrt abgefallen, weil drei Positionen vor mir ist die Gruppe auseinandergerissen und ich konnte in der Abfahrt einfach nicht überholen. Ich bin an letzter Position in die Abfahrt gegangen, weil ich komplett grau war. Da vor mir ein Klassementsfahrer war, konnte ich auch nicht führen und bin am Hinterrad geblieben. Mich ärgert es etwas, dass ich so die große Gruppe verpasst habe. Aber es nicht zu ändern.

Im Großen und Ganzen können wir vom Team aus mit der Etappe aber zufrieden sein. Alle drei Fahrer für das Gesamtklassement waren vorne drin und wir haben noch den Sprint aus der Gruppe gewonnen, was Platz sechs für Warren Barguil bedeutete.

Hasta luego,
Lennard

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Alcossebre - Mittwoch, 23. August 2017

Guten Abend,

ich wurde gefragt, wie so mein typischer Tagesablauf bei der Vuelta ist. Eigentlich ist der jeden Tag gleich und sieht meistens wie folgt aus:

Der Tag beginnt hier relativ spät. Ich stehe meistens zwischen 8:30 und 9:30 Uhr auf und bewege mich dann langsam in Richtung Frühstück. In den letzten Tagen war die Frühstückszeit immer gegen 9:45 Uhr. Wir starten hier bei der Vuelta ja auch immer erst recht spät gegen 13 Uhr.

Danach geht es noch einmal hoch aufs Zimmer, Zähne putzen und Tasche fertig packen. Meistens müssen wir auch den großen Koffer noch fertig machen, damit die Soigneure ihn mitnehmen können.

Dann geht es langsam in den Bus und die die direkte Vorbereitung auf das Radrennen steht auf dem Programm. Wenn wir am Start sind, machen wir noch einmal eine kurze Besprechung, analysieren den Vortag und gehen auf die anstehende Etappe ein. Welche schwierigen Passagen gibt es? Und was ist das Ziel für den Tag? Dann rollen wir los zum Start.

Nach dem Rennen hatten wir zum Beispiel heute auch wieder einen ziemlich langen Transfer. Das heißt, wir waren fast zwei Stunden unterwegs bis zum Hotel. Dort angekommen, geht es meistens dann ziemlich zügig: direkt zur Massage, danach zum Abendessen und dann heißt es schon «schlafen gehen»!

Den Tagesablauf kurz zusammengefasst, könnte man auch sagen: Schlafen, essen, radfahren, essen, schlafen. Das ist eigentlich der Klassiker. Und schlafen, das werde ich jetzt auch gleich tun.

Gute Nacht und bis bald,
Euer Lennard

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Tarragona - Dienstag, 22. August 2017

Hallo,

heute kann ich euch gleich über zwei Etappen der Vuelta berichten. Zu gestern kann man sagen: es war ein sehr heißer und strapaziöser Tag. Ich war einfach nur glücklich, im Ziel zu sein und diese Etappe abschließen zu können. Sie war deutlich härter als man auf dem Profil hätte erahnen können. Von Anfang an wurde ein sehr, sehr hohes Tempo angeschlagen, auch schon am ersten Berg. Und wo die Gruppe weg war, sind wir echt ein höllisches Tempo gefahren.

Heute sah es zum Glück wieder etwas anders aus. Früh ist schon die Gruppe des Tages gegangen. Es ging anfangs eigentlich immer nur bergab, mit zwei bis drei Prozent Gefälle. Dazu kam noch Gegenwind, so dass es im Feld ein sehr lockeres Rollen war. Bis Kilometer 150, bis zum Finale, ist dann eigentlich auch nicht viel passiert. Da hieß es dann aber wieder, den Fokus zu finden, sich als Team zu sammeln und sich nach vorne zu orientieren. Es hat auch eigentlich alles gut geklappt bei uns.

Eigentlich hatten wir auch einen guten Plan im Kopf. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. 20 Kilometer vor dem Ziel ist unser Kapitän Wilco Keldermann gestürzt und wir mussten versuchen, ihn natürlich wieder schnellstmöglich ans Feld heranzufahren. Zwei Teamkollegen haben gewartet, ich hatte auch schon angehalten, weil ich der Erste war, der gesehen hatte, das Wilco gestürzt ist, war aber dann schon 100 Meter weiter. Die anderen zwei waren direkt bei ihm. Letztlich haben wir es auch geschafft, Wilco wieder ans Feld heranzubringen.

Das hat aber leider super viel Kraft gekostet, so dass wir den Sprint für Søren Kragh Andersen nicht mehr wirklich vorbereiten konnten und er nur drei anstatt sieben Helfer hatte. Aber ich denke, er hat trotzdem das Beste daraus gemacht und wurde Achter. Wir sind glücklicherweise auch durch die letzten wirklich vielen gefährlichen Kurven gut durchgekommen, hatten keinen Sturz mehr und Wilco ist auch in der gleichen Zeit angekommen. Also konnten wir am Ende zufrieden sein - es hätte auch deutlich schlimmer kommen können.

Mal gucken, was der morgige Tag bringt.

Bis dahin,
Lennard

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Gruissan - Sonntag, 20. August 2017

Guten Abend,

heute berichte ich euch von der zweiten Etappe, das erste richtige Straßenrennen bei der diesjährigen Vuelta, nachdem der Auftakt gestern ein Mannschaftszeitfahren war.

Auf dem Papier sah es nicht unbedingt sonderlich spektakulär aus. Die Strecke führte viel an der Küste entlang und es war klar, dass es bei viel Wind ein harter Tag werden würde. Und es war so: Wir hatten heute leider ziemlich viel Wind und dadurch war es super schwer. Es war dazu sehr, sehr hektisch und chaotisch - gerade die ersten 20 Kilometer. Danach hat sich der Speed eigentlich eingependelt, war aber trotzdem permanent ziemlich hoch.

Wir haben den ganzen Tag über versucht, unseren Leader aus dem Wind zu halten und ihn vorne zu platzieren, ohne dass er viel Stress hat. Das ganze hat sich ziemlich mühselig gestaltet. Es war ziemlich anstrengend, permanent vorne zu fahren und auch mental immer da zu sein.

Meine Aufgaben waren heute hauptsächlich Flaschen holen, aufpassen, dass Wilco vorne bleibt und ja... vorne fahren. ;-)

Ich hatte heute auch eine Menge Glück auf meiner Seite und konnte einen Sturz verhindern. Direkt vor mir waren einige Fahrer zu Fall gekommen, ich konnte aber noch drum herum steuern. Es war echt ein übler Sturz. Heute gab es überhaupt allgemein sehr viele Stürze und dadurch auch schon die ersten drei Aufgaben. Das ist natürlich sehr schade - insbesondere so früh bei einer Rundfahrt. Wir wurden glücklicherweise verschont.

Unser Team hat heute auch ganz ok abgeschnitten. Glücklicherweise hatten wir Wilco Keldermann in der ersten Gruppe, dazu Sam Oomen und Warren Barguil. Wir haben keinerlei Zeiteinbußen zu beklagen, das ist schon mal sehr positiv. Auf den Sprint konnten wir aber leider nicht fahren, obwohl wir mit Søren Kragh Andersen einen endschnellen Mann dabei haben. Er musste selber viel arbeiten, damit wir am Ende vorne platziert sind.

Mal sehen was die nächsten Tage bringen...

Bis dann,
Lennard

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Nîmes - Samstag, 19. August 2017

Guten Abend,

heute ging es endlich los - die erste Etappe der Vuelta a España, ein Mannschaftszeitfahren über 13,7 Kilometer.

Zwei Stunden vor dem Start habe ich dann schon etwas besondere Aufregung gespürt. Ich war gut aufgeregt, aber ich habe da so ein paar Rituale, die mich ein bisschen runterbringen und konnte dann am Ende doch entspannt - oder halbwegs entspannt ;-) - an den Start gehen.

Das Rennen lief wirklich sehr gut für unser Team. Wir sind äußert zufrieden mit dem dritten Platz, hätten selber nicht so wirklich damit gerechnet. Wir haben uns die Strecke vorher zweimal angeschaut und hatten eigentlich während der Probe noch einige Probleme und mussten noch was abklären. Den Feinschliff haben wir dann kurz vorm Start gemacht und während des Rennen lief es dann sehr gut fünf uns.

Wir sind durch den ersten sehr technischen Part sehr gut durchgekommen und hatten an der Zwischenzeit sogar die Bestzeit. Das haben wir auch über den Funk gehört und das hat uns natürlich für den Rest richtig motiviert. Wir konnten eigentlich alles so umsetzen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir sind mit sechs Mann auf die letzten 1000 Meter gegangen und konnten dann wirklich eine tolle Zeit fahren. Dadurch ist natürlich die Stimmung im Team super und freuen uns alle auf die nächsten Etappen.

Euer Lennard

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Nîmes - Samstag, 19. August 2017

Hallo an alle,

meine Anreise und die ersten Tage hier verliefen ganz gut. Wir hatten am Mittwoch eine entspannte Anreise, keinen übermäßigen Stress. Wir sind in einem kleinen Hotel in der Nähe von Nîmes und haben uns schon ein bisschen die Strecke von der ersten Etappe angeguckt.

Natürlich haben wir darauf auch schon ein Training für das Mannschaftszeitfahren absolviert. Es lief noch etwas holprig, wir mussten uns noch etwas eingrooven, aber ich denke heute wird noch einmal der Feinschliff passieren und dann bin ich überzeugt davon, dass es ganz gut laufen wird.

Die Teampräsentation war der Hammer. Es war eine schöne Location in Nîmes und es waren sehr, sehr viele Zuschauer dort. Die Atmosphäre unter den Fahrern war auch sehr entspannt. Wir hatten dort ein größeres Camp mit vielen Tischen und ein bisschen was zu Trinken und zu Essen. Man hat dort gemerkt, dass die Radsportwelt sehr klein ist. Viele Fahrer kennen sich und die Teams haben untereinander gesprochen. Es gab kein klassisches «jedes Team für sich», sondern es war eine aufgelockerte Atmosphäre und sehr, sehr, sehr entspannt.

Auf der Bühne hat man dann erst richtig gesehen, wie viele Menschen dort waren und das hat mich wirklich überrascht. So viele habe ich bisher noch nie bei einer Teampräsentation erlebt. Ich denke daran erkennt man schon einen kleinen Unterschied zwischen einer Grand Tour und anderen Rennen.

Natürlich steigt von Tag zu Tag auch die Aufregung, schließlich wird es mein erster Einsatz bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt sein. Ich freue mich auf die nächsten Tage und werde euch auf dem Laufenden halten.

Euer Lennard

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