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Franziska Koch jubelte in Bad Dürrheim. Foto: Mareike Engelbrecht
22.06.2024 14:40
Koch erstmals Deutsche Straßen-Meisterin

Bad Dürrheim (rad-net) - Franziska Koch (DSM-Firmenich-PostNL) ist neue Deutsche Meisterin. In Bad Dürrheim setzte die sich im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe vor Vorjahressiegerin Liane Lippert (Movistar) und Antonia Niedermaier (Canyon-Sram) durch.

Nach etwa der Hälfte des 134 Kilometer langen Rennens lagen nur noch Deutschlands beste Profirennefahrerinnen vorne. Und am Ende waren es mit Koch, Lippert, Antonia Niedermaier, Romy Kasper (Human Powered Health), Hannah Ludwig (Cofidis), Linda Riedmann (Visma-Lease a Bike), Lea Lin Teutenberg (Ceratizit-WNT) und Leonie Laubig (Primeau Vélo-Groupe Abadie) noch acht Fahrerinnen, die Chancen auf den Titel hatten. Die Situation blieb lange bestehen, denn die Gruppe arbeitete gut zusammen und holte immer mehr Vorsprung auf die Verfolgerinnen heraus. Gemeinsam gingen die acht Frauen auch auf die letzten Kilometer.

Als es etwa 15 Kilometer vor dem Ziel das letzte Mal über den Anstieg hinauf nach Öfingen ging, beschleunigte Lippert. Zunächst war sie alleine unterwegs, doch Koch und Niedermaier konnten schnell wieder zu der Titelverteidigerin aufschließen und auch am Anstieg in Aasen konnte sich keine von ihnen mehr absetzen.

Auf der langen Zielgeraden hinein nach Bad Dürrheim fuhr Koch einen cleveren Sprint. Sie trat von letzter Position an und hatte schnell ein Loch von mehreren Metern. Lippert, die als Zweite den Zielstrich überquerte, hatte keine Chance und fand direkt nach dem Zieleinlauf lobende Worte für ihre Kontrahentin: «Sie ist total stark gefahren.» Niedermaier kam mit vier Sekunden Rückstand als Dritte ins Ziel. Die nächsten Verfolgerinnen hatte eine Minute und mehr Rückstand.

«Ich bin selbst überrascht. Mein erster Gedanke war, ach gut, wir sind Drei, dann habe ich eine Medaille sicher. Im Finale hatte ich den Vorteil, dass ich eine kleine Lücke nutzen – und dann den Sprint voll anziehen konnte. Es macht mich sehr stolz, jetzt zwölf Monate das Meistertrikot tragen zu dürfen», so Koch.

Lippert war zwar angetreten, zum vierten Mal den deutschen Meistertitel zu erobern. Sie gehörte auch zu den stärksten Fahrern im Feld, war aber nach ihrer langen Verletzungspause – bis Ende April konnte sie keine Wettkämpfe bestreiten – noch nicht bei ihrer Bestform angelangt. «Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich den Titel gern verteidigen wollte. Ich komme aber direkt aus der Höhe. In der Sierra Nevada waren es 40 Grad und hier ist es so kalt, das hat mir auch was ausgemacht. Und ich bin dieses Jahr noch keinen echten Sprint gefahren. Aber Franzi war heute mega stark. Sie hat uns im Sprint überrascht.» Und Niedermaier erklärte: «Mit dem dritten Platz heute bin ich zufriedener als gestern mit Rang zwei im Zeitfahren. Das Wetter hat mir nichts ausgemacht. Ich fahre gern im Regen. Gegen zwei Top-Sprinterinnen im Finale hatte ich wenig Chancen. Aber ich bin glücklich, über den Podestplatz.»


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